Kölnische Rundschau; Samstag, 04. Mai 1996
Lehrer Armin Foxius legt unterhaltsamen Band “Alles Köln” vor
Streifzug von Suurbrode bis Käues
“Ein kölnisches Lesebuch” nennt Autor Armin Foxius im Untertitel
sein zweites Buch “Alles Köln”. So will er es denn auch verstanden
wissen: als Sammlung aktueller, heiterer und ernster Texte, eine
Anthologie von vielen Aspekten, die die “nachdenkliche Grielächer-
haltung des Kölschen” widerspiegelt. Die Haltung beherrscht der
Lehrer von der Ursula-Kuhr-Schule selbst auch. Als er bei der
Buchvorstellung in der Eigelsteintorburg von einer Besucherin
angesprochen wurde: “Sind sie der Künstler?”, antwortete er:
“Nein, ich bin die Mutter.”
Schöne Dinge hat er da geboren; die Erzählung, wie Boxidol Peter
Müller eine Taube rettete, Gedanken über Walther Rathenau, eine
Parodie auf “Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt” (hier heißt
es: “Ich bin Frau Schmitz, bin durchgebrannt”), kurze, prägnante
Anekdoten (“Die dicke Frau berichtet stolz über ihre Gewichts-
abnahme: Stell dir vor: vier Kilo! Dat sin aach Pund!”), über den
Käues und d’r Suurbrode. Erstaunlich, daß dem ansonsten in
Kölsch sattelfesten Foxius ein Lapsus passiert wie “Jlatze” in
einem kölschen Text. Doch das ist ein Einzelfall. “Alles Köln”,
erschienen bei Media-Print [Franke Verlag], Köln, und ab
sofort im Buchhandel erhältlich, ist sein Geld (19,80 Mark) wert.
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